Blühender Osten, darbender Westen: Das ist zu
schwarz-weiß gemalt. Doch die Diskussion über die faire Verteilung
von Milliarden an Fördermitteln ist so berechtigt wie notwendig.
Natürlich sind seit der Wiedervereinigung große Summen in den Aufbau
Ost geflossen. Natürlich hat dies auch Entwicklungen mit sich
gebracht, die als ungerecht oder überflüssig betrachtet werden. Aber
es war richtig und wichtig, in den Osten Deutschlands zu investieren,
um dort Perspektiven zu eröffnen, Arbeitsplätze zu erhalten oder neue
zu schaffen. Doch die Zeit ist reif für einen Systemwechsel. Die
Verteilung der Gelder darf nicht mehr nach Himmelsrichtungen
erfolgen, sie muss sich am tatsächlichen Bedarf orientieren. Den
Blick dafür schärft die Studie des Instituts der deutschen
Wirtschaft. Sie berücksichtigt regionale Unterschiede und ist damit
aussagekräftiger als andere, allgemeinere Untersuchungen. Erschöpfend
ist das Ergebnis damit aber längst nicht. Gleichwohl zeigt die Studie
die Problemfelder auf: Großstädte, Arbeitslosigkeit, Alleinerziehende
und Integration. Es ist an der Politik, daraus die richtigen Schlüsse
zu ziehen.
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Andreas Kolesch
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