Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Kita-Studie

Fünf Milliarden Euro mehr pro Jahr: Die
Forderung nach einer Aufstockung des Kita-Personals wird an den
Länder-Finanzministern scheitern. Es reicht ja noch nicht einmal für
das Nötigste. Die NRW-Landtagsfraktion der SPD hat gerade eingeräumt,
dass die Reform des Kinderbildungsgesetzes zu einer massiven
Unterfinanzierung der Tagesstätten in freier Trägerschaft führen
wird. Das ist der bildungspolitische Offenbarungseid. Und wenn doch
Geld da wäre – etwa dann, wenn der Bund massiv einspränge? Die 120
000 Erzieherinnen, die deutschlandweit zusätzlich eingestellt werden
müssten, wären gar nicht da. Für ein Einstiegsgehalt von vielleicht
1400 Euro netto muss man schon Enthusiast sein, um sich für den
Erzieherberuf zu begeistern. Die Tagesstätten, die Kinder in immer
jüngeren Jahren und mit immer größeren Sozialisierungsproblemen
fördern sollen, stehen also weiter ganz hinten an. Eltern, die es
sich leisten können, weichen in Einrichtungen aus, die gegen
entsprechende Zuzahlung die gewünschte Betreuungsqualität
garantieren. Mit Bildungsgerechtigkeit hat das alles längst nichts
mehr zu tun.

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