Wohin steuert Horst Seehofer seine Partei?
Europa oder Provinz? Zwar versucht er, die Kampfkandidatur um den
Posten des CSU-Vize herunterzuspielen. Doch größer könnten die
Unterschiede zwischen den beiden Peter – Ramsauer und Gauweiler –
kaum sein. Hier der Verkehrsminister, der jede Wendung der
schwarz-gelben Bundesregierung von der Atomwende bis zum Ausstieg aus
der Wehrpflicht mitgemacht hat. Auf der anderen Seite steht der
Gauweiler, der den Euro-Kurs der Bundeskanzlerin standhaft ablehnt,
dem die Kompetenzen der EU zu weit geht und von Beginn an Nein zum
Irakkrieg gesagt hat. Der Parteivorsitzende wird es schwer haben, den
Spagat der CSU zu erklären. Einerseits will die Partei die Politik
der Kanzlerin stützen, andererseits legt sie ihr Fesseln an, wenn sie
die Mittel für die Euro-Rettung begrenzen will. Merkel will
Griechenland in der Eurozone halten, die CSU die Schuldensünder vor
die Tür setzen. Ramsauer macht sich für die Pkw-Maut stark, die
Kanzlerin will davon nichts wissen. Dabei weiß die CSU: Geht sie
eigene Wege, fliegt Schwarz-Gelb auseinander.
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