Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Messerattacke in London

So bewundernswert es ist, dass in London einige Männer den
Terroristen mit dem Stoßzahn eines Narwals, mit einem Feuerlöscher und mit
bloßen Händen möglicherweise von weiteren Morden abgehalten haben – es hätte
diese Gefahr erst gar nicht geben dürfen. Seit 2005, als vier
Selbstmordattentäter in der U-Bahn und in einem Doppeldeckerbus 52 Menschen
mit in den Tod rissen und 700 verletzten, ist London nicht mehr zu Ruhe
gekommen. Immer wieder haben Terroristen in der britischen Hauptstadt
zugeschlagen, zumeist mit Messern oder Fahrzeugen als Tatwaffen. Was also
bringt die Justiz dieser Metropole dazu, einen zu 16 Jahren Gefängnis
verurteilten Terroristen schon nach sieben Jahren wieder freizulassen? Diese
Frage wird die Briten noch länger beschäftigen, aber es gibt keinen Grund, jetzt
von Deutschland aus mit dem Finger Richtung London zu zeigen. Denn nach allem,
was in den vergangenen Wochen im Fall des Weihnachtsmarktattentäters Anis Amri
bekanntgeworden ist, haben auch deutsche Behörden im Umgang mit einem
Terroristen schwer versagt.

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