Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Monsanto-Übernahme

Verfolgt man den Börsenkurs der Bayer AG über
die vergangenen Monate, so sind die Aktionäre des Leverkusener
Konzerns keineswegs vom Erfolg der Monsanto-Übernahme überzeugt.
Dass Vertreter einer bäuerlichen Landwirtschaft, Naturschützer und
Gentechnikgegner gegen die Fusion sind, liegt auf der Hand. Ob und
unter welchen Auflagen die US-Wettbewerbsbehörden ihre noch
ausstehende Zustimmung erteilen, ist offen. Vor diesem Hintergrund
ist es verständlich, dass der Bayer-Vorstand nach der Genehmigung
durch Brüssel in Jubel ausgebrochen ist. Jedoch: Die Auflagen der
EU-Kartellwächter wiegen schwer. Wichtige Produkte und damit
Geschäfte müssen an die Konkurrenz abgegeben werden – insbesondere an
den Ludwigshafener BASF-Konzern. Diese Einnahmen werden Bayer fehlen.
Es kann gut sein, dass sich die Mitteilung aus Brüssel noch als
Pyrrhussieg entpuppt. So heißt seit der Schlacht bei Asculum vor
knapp 2300 Jahren ein viel zu teuer erkaufter Erfolg. Eine Niederlage
für die auf Wettbewerb angewiesene Marktwirtschaft ist das Votum
der EU auf jeden Fall.

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Andreas Kolesch
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