Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Musikbranche

Vor mehr als zehn Jahren machte die deutsche
Musikindustrie noch gute Geschäfte. Dann kam das Internet
beziehungsweise immer mehr Menschen kamen ins Internet. Sie wollten
nicht mehr so viele CDs, DVDs und Kassetten (in der Branchensprache
»physische Tonträger«) kaufen, sie fanden Möglichkeiten, sich online
Musik zu beschaffen – oft illegale Möglichkeiten. Die Musikindustrie
brauchte lange, um sich auf diese neue Art des Musikhörens
einzustellen. Anscheinend ist es ihr nun endlich gelungen, eine
Antwort zu finden, die musikinteressierte Menschen auch hören wollen.
Wenn man Musik schnell finden, abspielen oder laden kann, macht es
Spaß, im Internet nach Musik zu suchen. Wenn man sie auch noch
schnell bezahlen kann – perfekt! Wer denkt bei einem Preis von 0,69
Euro für eine Single noch darüber nach, ob er sie wirklich haben
will? Vermutlich nur der, der die Zeit hat, sich Gedanken zu machen,
weil der Kaufvorgang kompliziert ist. Physische Tonträger sind nach
wie vor die Haupt-Umsatzbringer, das Digitalgeschäft aber wächst und
wächst – dank vermeintlicher Kleckerbeträge. Klingt gut für die
Branche.

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