Das Dauerthema Große Koalition lässt die
NSA-Spähaffäre in den Hintergrund treten. Der Berlin-Besuch
weitgehend namenloser US-Politiker zeigt, dass die Regierung von
Barack Obama keinen Grund sieht, das Vertrauensverhältnis zu
Deutschland neu zu begründen.
Deshalb ist es nur folgerichtig, dass die Kanzlerin keine Zeit
findet, mit den beiden Gästen zu sprechen. Da müssen richtige
politische Schwergewichte anklopfen. Selbst wenn im Dezember
US-Außenminister John Kerry nach Bildung einer neuen Bundesregierung
nach Berlin kommen sollte: Was soll er schon sagen? Er wird die
Sorgen der Freunde in Berlin für berechtigt erklären, die
deutsch-amerikanische Freundschaft loben und die guten
Handelsbeziehungen herausstellen. Freundliche Worte – mehr nicht.
Wenn es die amerikanischen Verbündeten ernst meinen, würde sich
Obama persönlich bei der Kanzlerin entschuldigen. Doch darauf können
die Kanzlerin und andere Abgehörte lange warten. US-Geheimdienste
finden es normal, befreundete Regierungen auszuspähen. Das einzige,
was die Spione bedauern, ist die Tatsache, dass sie erwischt wurden.
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