Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Pflege

Gute Bezahlung, familienfreundliche
Arbeitszeiten, Aufstiegsmöglichkeiten. Bei dieser Beschreibung denkt
man nicht zuerst an Pflegeberufe. Das Konzept der angehenden Großen
Koalition wird das nicht ändern. Die mittel- und langfristigen
Vorhaben hören sich zwar plausibel an. Zu einem konkurrenzfähig
attraktiven Beruf wird die Pflege dadurch aber noch nicht. Zudem sind
Zweifel an der Durchsetzbarkeit der besseren Bezahlung angebracht.
Wer mehr erwartet hatte, kann sich den Sozialverbänden anschließen,
die von einem »Tropfen auf den heißen Stein« oder einem
»Trostpflaster« sprechen. Immerhin beschäftigen sich die
Koalitionspartner in spe mit Zuständen in Krankenhäusern, Altenheimen
und häuslicher Pflege. Dazu dürfte die Aufmerksamkeit geführt haben,
die das Thema im Wahlkampf hatte. Doch auch wenn die finanziellen
Bedingungen günstig erscheinen – eines wird kurzfristig nicht zu
beheben sein: der Mangel an guten Fachkräften, die zum Beispiel
erstens Vollzeit arbeiten wollen und zweitens von hier kommen oder
zumindest gut genug Deutsch sprechen. Wir werden uns zunächst weiter
arrangieren müssen.

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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