Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Pkw-Maut

Geradezu manisch hält die CSU an ihren
Maut-Plänen fest. Was sind die Gründe für das Beharren der
Bayern-Partei an einem Projekt, gegen das der Widerstand groß ist?
Die Pkw-Maut mag im Koalitionsvertrag stehen, aber deswegen ist sie
nicht heilig. In diesen Tagen verfestigt sich der Eindruck, dass
Horst Seehofer zunehmend irrational handelt. Bayerns
Ministerpräsident hat die Landtagswahl ganz sicher nicht nur wegen
seiner Maut-Kampagne gewonnen. Doch genau davon scheint er überzeugt
zu sein. Vielleicht handelt es sich um ein rein bayerisches Problem,
weil die gebührenpflichtigen Straßen im benachbarten Ausland fast
direkt vor der Tür verlaufen. Bundesverkehrsminister Dobrindt hat
vorgerechnet, was ihn eine Fahrt von Bayern an den nur drei Stunden
entfernten Gardasee an Maut gekostet hat: 64 Euro. Urlauber aus
Nordrhein-Westfalen, die eine dreimal so lange Anreise haben, kämen
kaum auf die Idee, wegen der Maut in Österreich und Italien im
Gegenzug Straßengebühren auf deutschen Straßen zu fordern. Im Sinne
der Regierung muss die CSU ihre Geisterfahrt stoppen.

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