Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Polizeihundeausbildung

Gehorcht ein Polizeihund nicht aufs Wort, können
die Folgen dramatischer sein als bei jedem anderen Hund. Denn ein
Polizeihund wird ausgebildet, um Menschen zu stellen – und muss auf
Kommando von ihnen ablassen. Um absoluten Gehorsam sicherzustellen,
ist eine entsprechende Ausbildung nötig – auch mit
Stachelhalsbändern, mit denen sehr willensstarken Tieren vermittelt
wird, wer der Herr ist. Warum schafft NRW dieses bewährte Mittel
jetzt ab? Die Idee dazu kam jedenfalls nicht von den Hundetrainern,
die wohl am besten wissen, was man einem jungen Tier in der
Ausbildung zumuten darf. Es drängt sich der Eindruck auf, dass das
Landesamt für Aus- und Fortbildung, dem auch die Diensthundeschule
untersteht, alles unternimmt, um mögliche Kritik an NRW-Innenminister
Ralf Jäger im Keim zu ersticken. Wenn es keine Stachelhalsbänder mehr
gibt, kann eben niemand dem Minister vorwerfen, »seine« Polizeihunde
würden mit solchen Halsbändern »gequält«. Das ist kurzsichtig. Denn
sobald der erste Hund versagt, muss der Minister erklären, warum das
Tier nicht auf bewährte Weise konditioniert wurde.

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