Na also. Die Deutsche Bahn ist doch noch in der
Lage, einmal gestellte Weichen zu überprüfen und neu auszurichten.
Interessant ist die Begründung, warum der Staatskonzern die Preise
ausgerechnet im Fernverkehr stabil hält: Die Bahn will gegenüber den
Billigfliegern konkurrenzfähig bleiben. Da die Preise im Nahverkehr
in gewohnter Weise erhöht werden, liegt der Schluss nahe, dass in dem
Bereich noch kein Wettbewerb gilt. Tatsächlich treten DB Regio,
Westfalen-, Euro- und Nordwestbahn bislang zwar bei der staatlichen
Streckenausschreibung, nicht aber im direkten Wettbewerb um die
Kunden gegeneinander an. Diese aus Anbietersicht heile Welt gilt im
ganzen ÖPNV : Ob Bus oder Straßenbahn, höhere oder niedrigere
Energiekosten, sinkende oder rückläufige Fahrgastzahlen:
Preiserhöhungen kommen hier immer noch wie das Amen in der Kirche.
Die Hoffnung wächst, dass auch diese Weiche eines Tages umgelegt
wird. Die Tickets müssen bezahlbar bleiben. Denn steigen Kunden erst
einmal aus dem ÖPNV aus, ist es schwer, sie für das umweltfreundliche
Transportmittel zurückzugewinnen.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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