Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Steinigung der schwangeren Farzana Parveen in Pakistan

Was ist das für eine »Ehre«, mit der in Pakistan
der Mord an einer Schwangeren gerechtfertigt wird? Was ist das für
eine Moral, die eine Hochzeit aus Liebe mit dem Tod bestraft? Was ist
das für ein Vater, der selbst den Stein gegen seine 25-jährige
Tochter schleudert? Was sind das für Brüder, die ihre Schwester
umbringen statt den Tätern in den Arm zu fallen? Was ist das für eine
Dorfgemeinschaft, die aufhetzt statt zu beschwichtigen? Was ist das
für eine Gesellschaft, in der Frauen immer wieder Opfer von so
brutaler Gewalt werden? Was ist das für eine Religion, die
»Geistliche« hervorbringt, die solche »Ehrenmorde« gutheißen? Was ist
das für eine Polizei, die eine mittelalterliche Steinigung vor dem
höchsten Gericht zulässt? Was ist das für ein Staat, der auch 2013
mit 870 Ehrenmorden weltweit an der Spitze stand? Keine der Fragen
holt Farzana Parveen ins Leben zurück. Andererseits genügt es nicht,
nur »betroffen« zu sein. Wer immer solche Verbrechen zulässt,
schließt sich selbst aus und muss geächtet werden.

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