Der nach ersten Spekulationen in aller Eile 
gestrickte Notplan zur Schadensbegrenzung floppte. Soviel ist nun 
klar: Die Selbstanzeige bewahrte Uli Hoeneß nicht vor der 
Anklageerhebung, und dass die nicht zugelassen wird von der Münchener
Justiz, gilt als ähnlich wahrscheinlich wie Bundesliga ohne 
Bayern-Siege. Was dem beklagten Steuerhinterzieher jetzt an 
taktischen Winkelzügen übrig bleibt, werden seine Anwalte überlegen. 
Aus Sicht des FC Bayern dürfte sich ganz spontan noch immer nichts 
ändern auf der Präsidentenposition und dem Chefsessel im 
Aufsichtsrat. Hoeneß hat dem eigentlich unbeteiligten Verein zwar ein
paar Schrammen ins Image gekratzt, die aber bislang von den 
Entscheidungsträgern nicht als ausreichend dramatisch bewertet 
wurden, um sein Angebot zur Ämterruhe anzunehmen. Er könnte dies 
allerdings auch gar nicht mehr zur Diskussion stellen, sondern den 
Schritt von sich aus vollziehen. Der Mister Bayern bleibt auf alle 
Fälle in Bedrängnis. Spätestens wenn ihm der Prozess gemacht werden 
sollte, muss auch der Klub den Fall seines Steuermanns neu 
beurteilen.
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