Die größte Demokratie der Welt hat gewählt. Ganz
Indien leuchtet orange. Die BNP, Partei der nationalistischen Hindus,
ist der große Wahlsieger. Das Blau ders Kongressprtei, die den
Unionsstaat in den knapp 67 Jahren seit der Unabhängigkeit
meistenteils regiert hat, ist fast bis zur Unkenntlichkeit verblasst.
Misswirtschaft und Korruption wurden ihr zum Verhängnis.
Doch es ist zu fürchten, dass der Jubel schon bald vergehen wird.
Der künftige Ministerpräsident Narendra Modi schien zwar im Wahlkampf
Kreide gegessen zu haben. Indessen ist er nie für das große Massaker
im Februar 2002 an den Moslems in seinem Heimatstaat Gujarat zur
Rechenschaft gezogen worden. Und die satte Parlamentsmehrheit dürfte
den faschistoiden Flügel der BNP anspornen.
Indien ist aber nicht nur Heimat von 811 Millionen Hindus, sondern
nach Indonesien und knapp hinter Pakistan mit 177 Millionen Muslimen
auch drittgrößtes islamisches Land. Dass ausgerechnet die
fundamentalistische Jamaat-Partei Bangladeschs zu den ersten
ausländischen Gratulanten gehört, soll nicht täuschen: Beide sind
Verwandte im Geist.
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