Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur West-LB

Auf den ersten Blick ist das Ergebnis der
Marathonberatungen von Land NRW, Bund und den Sparkassen zur Rettung
der Düsseldorfer Landesbank enttäuschend. Statt einer Lösung
präsentierten die Verhandlungspartner drei Konzepte. Der Ball liegt
damit in Brüssel. Die EU soll sich die ihrer Ansicht nach beste
Lösung herauspicken. Klar: Alle Gruppierungen haben sich damit wieder
etwas Luft verschafft. Auf den zweiten Blick macht der
Drei-Konzepte-Vorschlag immerhin eines deutlich: Die West-LB wird
nicht fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Die Bank soll
überleben und sie wird überleben – allerdings nicht in ihrer
bisherigen Form. Gleichwohl ist der Preis hoch: Viele Mitarbeiter
werden ihren Arbeitsplatz verlieren. Und auch der Steuerzahler dürfte
noch über Jahre für die Fehler der Bankmanager zur Kasse gebeten
werden. Allein für die in der »Bad Bank« ausgelagerten Papiere muss
das Land NRW nach Aussage von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in
den nächsten Monaten mehr als drei Milliarden Euro zahlen. Die
West-LB ist ein Milliardengrab. Ein Neuanfang der maroden
Traditionsbank tut bitter not.

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