Westfalen-Blatt: das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Zahl der Azubis in Ostwestfalen-Lippe

Gehen die Bäcker und Fleischer den Weg der
Wagner, Böttcher, Gerber, Seilmacher, Köhler und anderer
Handwerksberufe, die heute in Deutschland weitgehend ausgestorben
sind? Sicher noch nicht in naher Zukunft. Doch wenn sich der Rückgang
der Betriebe in dem Tempo der vergangenen zehn Jahre fortsetzt, kann
selbst dies nicht mehr ausgeschlossen werden.

Die Konkurrenz der Industriebäcker, die zeitgleich mit dem
Rückgang bei den selbstständigen Handwerkern Marktanteile gewinnen,
ist preislich kaum zu schlagen. Immer mehr Filialbetriebe helfen sich
mit vorgefertigten Teiglingen. Doch mit ihnen kann man sich kaum
durch Qualität am Markt abheben.

Der Druck großer Fleisch- und Wurstwaren-Produzenten auf das
Fleischerhandwerk begann früher und ist vermutlich heute noch stärker
als bei den Bäckern. Wirklich erschreckend ist der Einbruch bei den
Azubis. Ob eine Branche Zukunft hat, misst sich weniger an aktuellen
Umsatzzahlen als am Nachwuchs. Gute Ware liefern auch
Industriebetriebe. Doch echte Vielfalt bringt das Handwerk – und das
hoffentlich noch lange.

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell