Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Zukunft der Hebammenausbildung

In Deutschland werden wieder mehr Kinder
geboren. Rosige Zukunftsaussichten für Hebammen? Die Mindener
Fachschule ist allerdings nicht in Sektlaune, droht eine
Ausbildungsreform doch geeignete Kandidatinnen zu verschrecken. Es
ist leider wieder eine EU-Richtlinie, die die Politik dazu zwingt,
ein bewährtes System zu überarbeiten. Der Zeitdruck für die Umsetzung
bis 2020 nährt zudem die Befürchtung, in einer Hauruck-Aktion könnte
sozusagen das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) setzt viele Hebel in
Bewegung, um Pflegeberufe attraktiver zu machen. Ein Aspekt ist, über
bessere Qualifikation mehr Verantwortung und Aufstiegschancen zu
ermöglichen. Verschiedene Berufsmodelle, die in der Krankenpflege
auch problemlos nebeneinander existieren können. Doch die Zahl der
Hebammen ist zu gering, um neben Studienangeboten auch die
Fachschulen zu erhalten. Die Lösung kann nur heißen: erst Ausbildung,
dann wahlweise Studium. Gebärende, die praxiserprobte Hebammen an
ihrem Wochenbett haben, werden es danken.

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