Nach der Terrornacht von Paris hat
Nordrhein-Westfalen jetzt 5000 neue Schutzwesten für die Polizei
bestellt. Das berichtet das Bielefelder WESTFALEN-BLATT
(Donnerstagsausgabe). Die neuen Westen der Schutzklasse »3plus« sind
7,5 Kilogramm schwer und sollen Schüssen aus Kalaschnikow-Gewehren
standhalten, wie sie von den Pariser Attentätern verwendet wurden.
Jan Schabacker, Sprecher des Landesamts für Zentrale Polizeiliche
Dienste (LZPD) in Duisburg, sagte, die Westen würden im April
erwartet, weitere 5000 würden im Verlauf des Jahres geordert. Die
erste Lieferung kostet 5,8 Millionen Euro. Das Land wird seine
Streifenbeamten nicht mit individuellen Westen ausstatten, sondern
zunächst jeden der mehr als 2000 Streifenwagen mit zwei Schutzwesten
bestücken. Arnold Plickert, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei
(GdP) in NRW, sagte der Zeitung, er begrüße, dass das
Innenministerium der Forderung der GdP so schnell gefolgt sei. „Das
zeigt, dass es seine Fürsorgepflicht ernst nimmt.“ Bis zum Amoklauf
2002 am Gutenberg-Gymnasium Erfurt (16 Opfer) sah die Polizeitaktik
vor, dass Streifenbeamte auf das Eintreffen von Spezialeinheiten
warten. Weil man nach Erfurt einsah, dass Warten Menschenleben
kostete, wurde dieTaktik umgestellt. Inzwischen durchläuft jeder
Streifenbeamte ein Amoktraining mit realitätsnahen Szenarien, um
sofort eingreifen zu können.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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