Wenige Wochen nach dem Mord an dem Kasseler
Regierungspräsidenten Walter Lübcke sorgt erneut eine Bluttat für
Entsetzen: Ein offenbar rassistisch gesinnter Waffenbesitzer schießt
in einer hessischen Kleinstadt einen dunkelhäutigen Afrikaner nieder.
Das offenbar zufällig ausgewählte Opfer überlebt mit
lebensgefährlichen Verletzungen. Doch stehen beide Taten tatsächlich
in einem Zusammenhang? Anders als im Fall Lübcke kann die Polizei –
jedenfalls vorerst – keine Verbindungen ins rechtsradikale Milieu
feststellen. Hat sich der Mann – analog zu den einsamen
IS-Terroristen, die sich die Ideologie im Internet aneignen – selbst
radikalisiert? Hat das aufgeheizte gesellschaftliche Klima in
Deutschland die Tat begünstigt? Fragen, die nach Antworten verlangen.
Der Täter selbst kann nicht mehr zur Aufklärung beitragen. Er hat
sich selbst erschossen. Umso wichtiger sind nun die Ermittlungen der
Polizei. Die hat im Fall Lübcke schnell und gut gearbeitet. Vertrauen
wir also auf die Ermittler. Gründlichkeit geht auch in diesem Fall
vor Schnelligkeit.
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Scholz Stephan
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