Erst verkündet NRW-Wirtschaftsminister Andreas
Pinkwart (FDP) die Verdopplung der Energie aus Windkraft in den
kommenden fünf Jahren. Dann muss er die Worte wieder einfangen. Mit
seiner Ansage hat Pinkwart sich selbst keinen Gefallen getan. Es war
ein Versprecher, der einem so erfahrenen Mann nicht passieren darf.
Schließlich ist er seit Ende der 80er Jahre in Parlamenten unterwegs.
Verbände und die Opposition im Landtag haben ihren Nutzen aus dem
Vorfall gezogen und der Landesregierung eine verbale Watsche
verpasst. Mittelfristig dürfte dieser Fauxpas aber weniger Pinkwart,
als vielmehr der Akzeptanz der Energiewende in NRW schaden. Im
Koalitionsvertrag haben CDU und FDP ausdrücklich konstatiert, dass
der massive Ausbau von Windenergie in Teilen des Landes auf
zunehmende Vorbehalte in der Bevölkerung stößt – und deshalb
verlässlichen Leitlinien folgen muss. Doch welchen Eindruck macht es,
wenn ein Minister erst eine mit Blick auf die zeitliche Dimension
konkrete Ansage macht, die schon einen Tag später nicht mehr gültig
zu sein scheint? Ein drängendes Thema wie die Energiewende braucht
Verlässlichkeit.
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