Man stelle sich vor, Zyklon Idai wäre ein 
Hurrikan, läge vor der Küste Floridas und hieße, sagen wir, Ivanna. 
Die westliche Welt wäre im Vollalarm. Der offenbar schlimmste 
Tropensturm aller Zeiten in Mosambik, Simbabwe und Malawi fällt 
dagegen schon wieder aus den Schlagzeilen heraus. Dabei ist das 
gesamte Ausmaß der Katastrophe noch gar nicht bekannt. Helfer 
sprechen inzwischen von einer der größten humanitären Notlagen 
weltweit. Der Zyklon ist eine Naturkatastrophe und dennoch Ausdruck 
des weltweit veränderten Klimageschehens. Zynisch, aber wahr ist 
auch, dass gerade jene Länder, die am wenigsten zur Erderwärmung 
beitragen, am intensivsten von den Folgen betroffen sind. 
Hunderttausende sind obdachlos und werden nicht wieder dorthin 
zurückkehren, wo die Flüsse inzwischen seit Jahren ungewohnt schnell 
über die Ufer treten. Die Migration in Afrika wird weiter zunehmen. 
Noch mehr Menschen machen sich auf den Weg zu neuen Ufern. 
Allerdings: Kaum ein Überlebender dürfte sich auf den unendlichen Weg
nach Deutschland machen. Aber ist das ein Grund, entspannt zur 
Tagesordnung überzugehen?
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Westfalen-Blatt
Dominik Rose
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