An diesem Freitag beginnt die Leichtathletik-WM 
in Katar. Das kleine Emirat kann damit einen weiteren Versuch 
starten, seine schmutzige Weste etwas weißer zu waschen. Und alle 
spielen mit.
   Zum Hintergrund: Katar – superreich, aber ohne militärische 
Machtmittel – ist ein Land, das arabische Terroristen massiv 
finanziell unterstützt. Die in Gaza herrschende Hamas etwa hätte ohne
dies wahrscheinlich ein noch viel größeres Problem, die Friedhofsruhe
in ihrem Einflussbereich aufrecht zu erhalten. Ihr wird damit die 
Möglichkeit gegeben, ihren Antisemitismus mit Waffengewalt 
auszuleben.
   Aber nicht nur der Internationale Leichtathletik-, Fußball- oder 
Handballverband verschließen kräftig die Augen vor dem 
Offensichtlichen. Auch nationale Sportgrößen vergehen sich permanent 
an den eigenen Statuten, die sich klar gegen Rassismus und 
Menschenrechtsverletzungen positionieren. So verbringt der FC Bayern 
München, Wächter von Anstand und Würde und vor kurzem schärfster 
Abwatscher von DFB und Torwart ter Stegen, gerne Trainingslager im 
heißen Nahen Osten – zuletzt in diesem Jahr. Und was sagte damals 
Karl-Heinz Rummenigge gegenüber »tz« und »Abendzeitung«? Katar habe 
auf öffentliche Kritik reagiert und Änderungen realisiert. Dazu 
zählten die positive Entwicklung der Rechtslage für Wanderarbeiter 
und Verbesserungen der Arbeitsrechte in Katar.
   Wenzel Michalski, Direktor von Human Rights Watch Deutschland, 
zeigte sich daraufhin gegenüber n-tv.de überrascht: »Ist Rummenigge 
heimlich Menschenrechtsexperte geworden? Wie kommt er zu dieser 
Aussage? Das kann man so nicht sagen und erinnert an Franz 
Beckenbauers Aussage, in Katar gebe es keine Sklaven.« Auch Amnesty 
International sieht keine nachhaltigen Verbesserungen.
   Am 5. Juni 2017 haben Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die 
Vereinigten Arabischen Emirate die diplomatischen Beziehungen zu 
Katar ausgesetzt und ihre Grenzen zu dem Land geschlossen. Nun 
verbergen sich hinter diesem Schritt wahrlich keine altruistischen 
Motive. Aber die internationale Sportfamilie könnte sich mal wieder 
auf das olympische Motto besinnen. Das lautet »schneller, höher, 
stärker« und nicht reicher, korrupter, menschenverachtender.
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