Die bundesweiten Demonstrationen von
Russlanddeutschen wegen der angeblichen Vergewaltigung einer
13-Jährigen durch Araber in Berlin haben die Politik aufgeschreckt.
„Ich bin zutiefst besorgt über die Entwicklung der vergangenen Tage“,
sagte der Bundestagsabgeordnete Heinrich Zertik dem
WESTFALEN-BLATT. Der Christdemokrat stammt aus dem heutigen
Kasachstan. Er kam 1989 nach Deutschland und war der erste
russlanddeutsche Bundestagsabgeordnete. Ihn irritiere der Einfluss,
den russische Medien offensichtlich auf hier lebende Menschen
hätten, erklärte der Parlamentarier aus Detmold. »Mich beunruhigt der
Einfluss einiger russischsprachiger Medien auf die Meinungsbildung
hierzulande sehr.« Beunruhigend sei auch, dass rechtsnationale
Gruppierungen versuchten, die Verunsicherung auch unter
Russlanddeutschen für ihre Interessen auszunutzen. Zum angeblichen
Fall des 13-Jährigen Mädchens, den ein russischer Nachrichtensender
verbreitet hatte, sagte Zertik: »Ich habe großes Vertrauen in den
deutschen Rechtsstaat und erkenne an, dass die Polizei an einer
sachgerechten Aufklärung arbeitet. Wir sollten diese Ermittlungen
abwarten und nicht in das Verfahren eingreifen.«
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