Nur wenige Tage nach den islamistischen
Anschlägen in Frankreich wollten gestern auch in Belgien radikale
Muslime ein Blutbad anrichten. Die Polizei war zum Glück schneller
als die aus Syrien zurückgekehrten Dschihadisten. Alarmiert sind die
belgischen Behörden nicht erst seit dem Attentat auf das Jüdische
Museum in Brüssel im Mai vorigen Jahres, als vier Menschen sterben
mussten. Aus keinem europäischen Land sind mehr Islamisten ins
IS-Gebiet gereist – gemessen an der Gesamtbevölkerungszahl. Die
Aktion gegen die mutmaßlichen Terroristen zeigt, dass die Ermittler
in diesem Fall rechtzeitig das Schlimmste verhindert haben. Das kann
nicht immer klappen. Den Umgang mit Dschihad-Heimkehrern muss Europa
ganz neu denken. Auf 5000 wird ihre Zahl geschätzt – eine enorme
Bedrohung. Diese Gefährder können nicht vorsorglich in Gewahrsam
genommen werden, das lässt der Rechtsstaat nicht zu. Und die
schwedischen Versuche, Radikale in die Gesellschaft zu integrieren,
scheinen naiv. Schuldig bei Verdacht? Dieser Gedanke wird gewiss zum
Thema.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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