Dass sich Innenminister Jäger für das von ihm
entwickelte Einsatzkonzept für Fußballspiele lobt – geschenkt. Aber:
Konzentration auf Risikospiele wie das Revierderby und dafür weniger
Polizisten bei vergleichsweise harmlosen Partien – das klingt
plausibel und ist es auch.
Dabei fallen die Unterschiede so groß gar nicht aus: die Zahl der
eingesetzten Beamten ist nur minimal zurückgegangen (bei allerdings
mehr Spielen). Erfreulicher ist da schon der deutliche Rückgang der
Gewaltopfer. Möglicherweise ist das nur ein Ausreißer. Stand jetzt
aber kann man sagen: Mit dem Sicherheitskonzept ist Jäger auf dem
richtigen Weg.
Man muss dem Minister zugute halten, dass er sich mit seinen
Plänen gegen erhebliche Kritik der Polizeigewerkschaften durchgesetzt
hat. Dass zugleich die Vereine selbst sich mehr um die Sicherheit im
Stadion kümmern, ist zweifelsfrei ein erwünschter Nebeneffekt. Ob sie
noch mehr tun könnten oder müssten, ob die Profi-vereine für die
Polizeieinsätze zahlen sollten – diese Diskussion lässt sich endlos
führen.
Den Einsatzkräften kann an der Gleichung „Weniger Polizei heißt
weniger Gewalt“ kaum gelegen sein. So manche Fan-Gruppierung hingegen
dürfte sich bestätigt fühlen. Für Risikospiele dürfte die Gleichung
indes eher nicht aufgehen. Ein Feldversuch wäre jedenfalls mit
erheblichen, kaum tragbaren Risiken verbunden.
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