Größer könnte die Diskrepanz kaum sein: Während die
Aktie des einzigen börsennotierten Fußballbundesligisten im
Jahresvergleich um fast 30 Prozent zugelegt hat, ist der Verein
sportlich in den Tabellenkeller abgestürzt: Platz 16 nach zwölf
Spieltagen. Wäre jetzt Saisonabpfiff, der BVB müsste um den Verbleib
im Fußball-Oberhaus bangen. Ein sportliches Horror-Szenario. Für
diese Aussicht verlief die Aktionärsversammlung erstaunlich ruhig.
Der Glaube an die Qualität des Kaders ist offenbar noch nicht
erschüttert, der Glanz der Erfolge zurückliegender Jahre und aktuell
in der Champions League nicht verblasst. Ein Jahr ohne Champions
League und ihre lukrativen TV-Gelder wird den BVB finanziell
keineswegs ruinieren – wohl aber dem wirtschaftlichen Erfolgskurs
einen Dämpfer verpassen. Immerhin: Der Einstieg der drei
Großinvestoren mit ihrem Millionen-Kapital hat den Aktienkurs
stabilisiert statt gedrückt; wilde Höhenflüge und Abstürze – je nach
Ausgang des aktuellen Spiels – bleiben weitgehend aus. Das kann Groß-
wie Kleinaktionäre beruhigen. Die Aktie ist nicht (mehr) nur
Fanartikel, sondern eine echte Anlageoption. Allerdings:
Wirtschaftlicher und sportliche Erfolg bedingen sich auch bei einem
Börsen-Verein. Deshalb gilt für die BVB KGaA aktuell mehr:
Entscheidend ist aufm Platz! Und zwar auf dem Rasen, nicht auf dem
Börsenparkett.
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