Es ist eine wunderbare Erzählung, mit der die
Industrie und die Digitalwirtschaft die Begeisterung der Kunden für
unzählige neue Geräte wecken wollten: Die Erzählung vom intelligenten
Zuhause, dem „Smart Home“, in dem vom Fernseher über den Kühlschrank
bis zum Garagentor alles miteinander vernetzt ist. Tatsächlich
eröffnet das Internet der Dinge ungeahnte Möglichkeiten. Wir können
die Heizung wärmer stellen, bevor wir nach Hause kommen, das Licht,
die Stereoanlage und den Fernseher fernsteuern und an unsere
Stimmungslage anpassen, bevor wir das Haus betreten. Möglich macht
all dies das Internet der Dinge. Gemeint sind damit Geräte, die
online mit anderen Geräten kommunizieren. Auch in der Industrie
erhoffen sich Manager mehr Effizienz von Maschinen, die mit anderen
Maschinen kommunizieren. Doch ohne Datentransfer über das Internet
läuft nichts. Und das ist, wie sich dieser Tage wieder zeigt, ein
großes Problem, an dem der Traum der intelligenten Vernetzung
krachend scheitern könnte. Denn das Internet ist kein Ponyhof. Es ist
auch Tummelplatz von zwielichtigen Firmen, Kriminellen und
Geheimdiensten. Je vernetzter, desto kontrollierbarer, desto
umfassender zu überwachen sind wir auch. Je näher die intelligenten
Geräte an unser Privatleben herankommen, desto schutzloser werden
wir. Jeder kann schuldlos zum Ziel werden. Umso wichtiger ist es,
dass Verbraucher ihre Privatsphäre schützen. Aber auch die
Digitalwirtschaft muss Sicherheitslösungen anbieten. Nur wer seine
Kunden schützen kann, verdient Vertrauen. Sonst wird aus der schönen
Erzählung von intelligenten Maschinen bald die gruselige Geschichte
vom Internet der bösen Dinge.
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