Westfalenpost: Daniel Bergüber den Start der Fußball-Bundesliga

Schöne bunte Bilder werden uns da am Freitagabend
erreichen, wenn in München endlich wieder der Ball rollt. Die
Fußball-Bundesliga ist zurück. Sie ist zu einem beispiellosen
Erfolgsprodukt geworden. Immer mehr Menschen pilgern in die Stadien,
immer mehr Menschen interessieren sich für Fußball. Die Bundesliga
ist eine Wachstumsbranche. Die Frage ist nur, ob dies so bleibt. Es
wird sich zeigen, was es mit der Attraktivität der Liga macht, wenn
Klubs von lokalem Interesse demnächst ein Drittel der Liga ausmachen.
Wenn sich zu Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim und Ingolstadt
vielleicht schon im nächsten Jahr Leipzig und Heidenheim gesellen.
Wer es schafft, hat es verdient, daran ist nichts Ehrenrühriges. Aber
das Produkt muss ein gutes bleiben, um auch nur ansatzweise die
Einnahmen zu generieren, die anderswo realisiert werden. Ab 2016
erhalten die deutschen Klubs 835 Millionen Euro pro Saison für die
Fernsehrechte, in England werden es dann 3,2 Milliarden Euro sein.
Die deutsche Liga wird sich noch etwas mehr einfallen lassen müssen.
Spieltagstermine zerstückeln oder die Sportschau in der bekannten
Form kippen. Ein Balanceakt gegenüber den Fans. Es ist also durchaus
keine Selbstverständlichkeit, dass Jedermann heute Abend live am
Fernseher dabei sein kann. Erfreuen wir uns daran, solange es geht.

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