Die Fragen sind ausgesprochen naheliegend: Wo leben
wir denn eigentlich? Die Rettungskräfte haben sich ja erst an
Silvester zu Wort gemeldet, dass es wirklich nett wäre, wenn sie bei
ihren Einsätzen nicht mit Böllern und Raketen beschossen würden.
Menschen, die anderen Menschen helfen wollen, werden attackiert.
Erschreckend. Respekt vor einer Uniform? Feuerwehrleute und
Polizisten wissen, dass es den kaum noch gibt. Und auch die
Bediensteten der Deutschen Bahn machen diese leidvolle Erfahrung
vermehrt. Beschimpft, beleidigt, geschlagen werden sie, als wäre ihre
Uniform Ausdruck eines Systems, gegen das sich zu stellen
selbstverständlich und richtig ist. Die Sitten verrohen offenbar
zusehends und nicht erst seit gestern. Selbstverständliches ist im
Umgang miteinander augenscheinlich nicht mehr selbstverständlich. Das
sagt etwas aus über uns und die Gesellschaft, in der wir leben.
Etwas, das zum Nachdenken animieren sollte, welchen Beitrag jeder
Einzelne liefern kann, damit nicht eines Tages jene, die keine
Grenzen kennen, in der Überzahl sind.
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