Als in der vergangenen Woche bekannt wurde, dass
Mexiko in Zukunft eine Sondersteuer auf Lebensmittel mit besonders
hohem Kalorienanteil erheben will, waren sich Beobachter einig, dass
ein solches Vorhaben in Deutschland undenkbar ist. Sie hatten wohl
außer Acht gelassen, dass sich für jeden abstrusen Vorschlag ein
Bundestagsabgeordneter von der Hinterbank findet, der sich zu Wort
meldet.
Der Kampf gegen Übergewicht ist nicht durch Sonder-, oder besser:
Strafsteuern zu gewinnen. Menschen, die durch exzessive
Nahrungsaufnahme ihre Gesundheit in Gefahr bringen, ändern ihr
Verhalten, ihre Essgewohnheiten nicht durch einen von oben
angeordneten Aufschlag auf Dickmacher. Sie müssen selbst darauf
kommen, dass Kalorienbomben ungesund sind. Und das geht nur durch
permanente Aufklärung. Zum Beispiel durch die Symbolik der zu Unrecht
kritisch hinterfragten Ampel-Kennzeichnung auf Lebensmitteln.
Politiker sollten ihre Energie viel mehr darauf verschwenden, die
Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass Kinder und Jugendliche in
Kitas und Schulen gesunde Nahrungsmittel erhalten. Und so lernen,
sich gesund zu ernähren. Das wäre ein Anfang im Kampf gegen
Übergewicht und die ständig sinkende Esskultur.
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