Die Befürchtung, dass Donald Trump als US-Präsident
eine Fehlbesetzung ist, scheint sich zu bestätigen. 100 Tage nach
Amtsantritt hat der launische Selbstvermarkter historisch
katastrophale Umfragewerte. Kaum eines seiner Versprechen, sieht man
von der Installierung eines erzkonservativen Juristen am Obersten
Gerichtshof ab, ist eingelöst oder wenigstens seriös auf den Weg
gebracht. Die Gründe für die magere Zwischenbilanz liegen in seiner
Unberechenbarkeit begründet. Die notwendige Metamorphose vom
demagogischen Wahlkämpfer zum besonnenen Präsidenten hat bisher nicht
stattgefunden. Trump fällt weiter mit Lügen, Übertreibungen,
Eitelkeiten, peinlichen Twitter-Beiträgen, abrupten Kurswechseln,
schamlosen Attacken gegen Andersdenkende und einer ausgeprägten
Unfähigkeit zur Selbstkritik auf. In diesem Klima einen
Regierungsstil zu entwickeln, der mit der Gewaltenteilung in der
Verfassung im Einklang steht, ist kaum möglich. Kein Missverständnis:
Über China, Russland, Syrien, EU und Nato im Regierungsalltag 180
Grad verantwortungsvoller zu reden als im Wahlkampf, geht in Ordnung.
Das Problem bei Trump ist, dass niemand weiß, welchen Motiven eine
Verhaltensänderung gerade gehorcht. Und wie lange sie anhält.
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