Westfalenpost: Die NRW-Ausbildungsinitiative – eine Frage der Perspektive

Die hohe Zahl von Studien- und Ausbildungsabbrechern
ist ein klares Indiz für die Orientierungslosigkeit vieler
Jugendlicher in der Arbeitswelt. Falsche Erwartungen und eine
fehlerhafte Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten führen nicht
selten zu Frustrationen bei Betroffenen und Ausbildern. Jeder Euro,
der in Berufspraktika und frühe Talent-Analysen investiert wird, ist
deshalb gut angelegt.

Die verbindliche und systematische Berufs- und Studienorientierung
in NRW ab Klasse 8 setzt Maßstäbe. Jugendliche können ihre
Fähigkeiten in verschiedenen Berufsfeldern erproben und Kontakte zu
möglichen Ausbildungsbetrieben aufnehmen. Mit der Perspektive auf den
passenden Beruf steigt auch die Motivation für einen qualifizierten
Schulabschluss.

Bislang verlief der Übergang von Schule in Ausbildung oder Studium
häufig nach dem Zufallsprinzip: Nicht jede Schule suchte den Kontakt
zu Betrieben, Kammern und Hochschulen, um ihren Schülern die spätere
Entscheidung für den Berufsweg zu erleichtern. Realistische Berufs-
und Studienperspektiven der Jugendlichen sind aber die Basis, auch
den künftigen Bedarf an Fachkräften in NRW zu sichern.

Entscheidend bleibt, dass Betriebe und Kammern ausreichend
Praktika und Ausbildungsplätze für interessierte und geeignete
Jugendliche anbieten. Das hat auch positive Auswirkungen, falls der
Jugendliche später ein Studium anstrebt. Passgenaue Angebote zur
Berufs- und Studienorientierung sind aber nur ein Teil der Medaille:
Jugendliche müssen für den „richtigen“ Beruf auch mobil sein und
dürfen einen Ortswechsel nicht scheuen.

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