Also doch: Die Terrormiliz Islamischer Staat
schleust ihre mordlüsternen Mitglieder mitten durch die verzweifelten
Flüchtlingstrecks bis direkt hinein in unsere so herzlich
willkommensbekränzten Unterkünfte. All jene, die dies von Anfang an
befürchtet und lautstark prophezeit haben, fühlen sich spätestens
jetzt in ihren kreischenden Kassandra-Rufen bestätigt.
Doch was folgt nun daraus? Muss die Politik, müssen die
Hilfsbereiten, die Ehrenamtlichen, die als Gutmenschen Verspotteten
umdenken? Muss Argwohn jetzt radikal die Barmherzigkeit ersetzen,
ausgrenzendes Misstrauen nachhaltig die gutwillige Offenheit ablösen?
Nein, das darf nicht die Konsequenz sein. Gleichwohl wäre es aber
nicht weniger als blauäugig und naiv zu glauben, unter den
Hunderttausenden Menschen, die jetzt in unser Land gekommen sind,
wären ausnahmslos nur Biedermänner und keine Brandstifter. Es ist
wohl eine zahlenmäßig verschwindend kleine Zahl an Terror-Anhängern
und Terror-Aktivisten, doch ihre buchstäblich explosive Kraft kann
natürlich fürchterliche Folgen haben. Und zwar im unmittelbaren wie
auch im übertragenen Sinne. Denn die Saat der Gewalt geht ja längst
schon vor der eigentlich geplanten und erfolgten Tat aus.
Die Destabilisierung unserer Gesellschaft schreitet in dem Maße
unheilvoll voran, in dem sie sich in Befürworter und Gegner einer um
Mitmenschlichkeit ausgerichteten Politik spaltet. Die Angst wächst
ins Panische und führt zu blindwütigen, undifferenzierten Reaktionen
– und spielt damit genau der IS-Zielsetzung in die Hände. Wenn die
Saat der Hysterie aufgeht, hat der Terror in jedem Fall gewonnen
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