Radikalislamistische Taliban haben in Pakistan ein
Blutbad angerichtet, aus dem pure Menschenverachtung spricht. Sie
haben Kinder, die Schwächsten in der Zivilgesellschaft, als
menschliche Schutzschilde missbraucht. Sie haben einen kaltblütigen
Terrorakt vollzogen, der eigentlich weit über das menschliche
Vorstellungsvermögen geht. Und doch: Es gibt offenbar auf diesem
Planeten keine Grausamkeit, die nicht noch übertroffen werden könnte.
Fassungslosigkeit ist eine viel zu weiche Umschreibung für die
Empfindungen nach dem Massaker. Wie zynisch muss eine
Terrororganisation sein, die nach einem solch brutalen Anschlag
verbreitet, dass ihre Tat nicht gegen unschuldige Kinder gerichtet
gewesen sei?
Hinter dem sinnlosen Kindermorden steht politisches Kalkül: Die
Taliban erreichen weltweite Aufmerksamkeit und senden nicht nur an
die politischen Verantwortlichen in Pakistan das Signal, dass der
islamistische Terrorismus zu allem entschlossen ist und sich nicht so
einfach geschlagen gibt.
Die internationale Staatengemeinschaft steht dem barbarischen
Treiben der religiösen Eiferer einigermaßen machtlos gegenüber. Sie
hat nach wie vor keine Lösung parat, wie sie sinnvoll mit dieser
Herausforderung umgeht.
Der blutige Terrorangriff in Pakistan ist im Namen des Islam
verübt worden. Eines falsch verstandenen Islam. Er darf nicht dazu
führen, dass sich noch mehr Bundesbürger von Rechtsextremen in
Anti-Islam-Bewegungen auf die Straße ziehen lassen, um sich plumper
Fremdenfeindlichkeit hinzugeben.
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