Westfalenpost: Eine Aufgabe für alle Bürger Von Torsten Berninghaus

Meine erste Begegnung in Sachen Zuwanderung liegt
40 Jahre zurück. Damals, in der zweiten Klasse der Grundschule, kam
Filippo zu uns. Filippo stammte aus Sizilien. Seine Eltern waren
Gastarbeiter. Und Filippo sprach nicht ein Wort Deutsch. Trotzdem
haftete ihm weniger das Fremde als vielmehr das Interessante an.
Filippo lernte schnell und er war schon nach wenigen Wochen einer von
uns.

Ob Filippos Eltern das damals ähnlich empfunden haben?
Möglicherweise haben sie die Vorbehalte Zuwanderern gegenüber hautnah
erlebt, obwohl Gastarbeiter seinerzeit aktiv angeworben wurden.
Seither hat sich viel verändert. Die Integrationspolitik wurde neu
geordnet, Deutschland hat das Staatsangehörigkeitsrecht verändert und
2007 die Integration als Aufgabe von nationaler Bedeutung
qualifiziert. Wir denken globaler, trotzdem bleiben Migranten
vielfach noch unter sich.

Doch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und dem
damit verbundenen Wettlauf um qualifiziertes Personal wird sich die
Gesellschaft weiter verändern. Das ist keine Aufgabe des Staates,
sondern eine aller Bürger. Übrigens auch eine Aufgabe der Migranten,
die sich selbstverständlich zu unserer freiheitlich-demokratische
Grundordnung bekennen müssen.

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