Der sogenannte Diesel-Gipfel hat noch nicht 
begonnen, da stehen die Ergebnisse schon fest.   Es ist nicht 
unüblich, dass vor dem Auftakt wichtiger Verhandlungsrunden schon 
Abschlussdokumente kursieren, in diesem Fall jedoch entlarven die 
vorab veröffentlichten Papiere das Treffen zwischen Industrie und 
Politik als gewaltige Showveranstaltung. Dass Spitzenpolitiker wie 
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet noch gestern knackige Forderungen
an den Gipfel formulierten, ist eine Farce. Oder schon 
Volksverdummung? Zudem ist das mutmaßliche Ergebnis des Gipfels eine 
gewaltige Enttäuschung. Denn Software-Updates lösen das Problem 
nicht. Sie senken den Schadstoff-Ausstoß um maximal 25 Prozent, die 
deutlich teureren Hardware-Lösungen schaffen 90 Prozent. Weil die 
Konzerne offenbar keine Chance sahen, die Kosten auf die Kunden 
abzuwälzen, haben sie offenbar die Billig-Variante durchgesetzt. Der 
Plan, ein paar Busse mit Elektromotoren auszustatten, sieht eher wie 
ein Ablenkungsmanöver aus. Von einer nachhaltigen Lösung kann keine 
Rede sein: Weil die Emissionen nach Software-Updates nicht stark 
genug zurückgehen werden, dürften sich schon bald weitere Gerichte 
mit Fahrverboten beschäftigen. Industrie und Politik erweisen sich 
also einen Bärendienst. Darüber hinaus haben es die 
Automobilhersteller verpasst, Vertrauen beim Verbraucher 
zurückzugewinnen. Die Gesundheit der Menschen sollte nicht 
verhandelbar sein. Die Abgas-Affäre beweist das Gegenteil.
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