Westfalenpost: Energiewende

Die Energiewende muss funktionieren. Mit ihr
könnten wir der Welt beweisen, dass wir Zukunft gestalten, dass
unsere legendäre Ingenieurskunst gelebte Wirklichkeit ist, dass wir
auch Großprojekte schaffen und Bürgerbeteiligung und Effizienz sich
nicht widersprechen müssen. Wir könnten die Lähmung, die das Land
ergriffen zu haben scheint, durch Aufbruchstimmung ersetzen. Die
psychologische Wirkung wäre so wichtig wie die ökologische. Aber es
sieht nicht gut aus.

Das lässt sich nicht in erster Linie
Umweltminister Peter Altmaier vorwerfen. Aber eben auch. Der
sympathische Saarländer hat es anfangs mit viel Kommunikation und
Konsenssuche probiert, um dann doch überstürzte Alleingänge zu
starten. Sein aufopferungsvolles Bemühen scheint von keinem Konzept
unterfüttert. Fairerweise ist allerdings zu sagen: Was würde es im
großen Kompetenzwirrwarr nutzen, wenn er eines hätte? Wie sollte er
es durchsetzen gegen die Widerstände im eigenen Lager, gegen
Industrie- und Umweltlobby und die Egoismen von Bürgern, die sich von
neuen Leitungen und Masten belästigt fühlen? Per Twitter wohl
kaum.

Die Energiewende müsste Chefsache sein. Aber von
Angela Merkel ist auch auf diesem Feld in dieser Legislaturperiode
nichts Großes mehr zu erwarten. 2013 dürfte als verlorenes Jahr in
die Energiebilanz eingehen

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