Der Strom-Aufstand an Lenne und Volme ist vorbei.
Zumindest vorerst. Die Bundesnetzagentur hat dem regionalen
Energieversorger Enervie die spektakuläre Stilllegung seines
konventionellen Kraftwerksparks untersagt; das Unternehmen muss eine
Reserve vorhalten. Weil die Stromversorgung in Teilen von
Südwestfalen ein Sonderfall ist: Der Anschluss an die überregionale
Stromautobahn fehlt noch. Die Schuld dafür sieht Enervie beim
Übertragungsnetzbetreiber Amprion. Deshalb müsse Amprion auch an den
Kraftwerkskosten beteiligt werden, argumentiert Enervie. Das sieht
die Bundesnetzagentur anders. Sie will die Kosten lediglich auf die
Kunden im Enervie-Netzgebiet umlegen lassen. Egal, ob jemand Öko-
oder Billigstrom, von Enervie oder von anderen Anbietern bezieht: Die
Preise dürften für alle Stromkunden von Herdecke über Hagen bis
Halver steigen. Das ist schlecht für die Verbraucher – und zwar für
Privathaushalte wie für Industriekunden. Und für die Akzeptanz der
notwendigen Energiewende, die angesichts solcher Auswüchse
sinkt.
Der Sonderfall Stromversorgungssicherheit in
Südwestfalen hätte auch eine Sonderlösung verdient. Die hat die
Bundesnetzagentur, aber auch die Politik vermieden. Der Rechtsstreit
geht weiter, hat Enervie gestern angekündigt. Und damit wohl auch der
Strom-Aufstand an Lenne und Volme.
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