Ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Computer- und
Fernsehsucht – viele Kinder stolpern durchs Leben, weil ihre
Beweglichkeit nicht trainiert wird. Der „Fitness-TÜV“ kann
Testergebnisse liefern, wird das Problem aber allein nicht lösen.
Testen beseitigt den Mangel nicht: Eltern und Schulen müssen mehr
Freiräume und Anreize für Bewegung schaffen.
Der Sportunterricht führt an vielen Schulen ein Schattendasein.
Wer hier spart, schadet der Gesundheit. Gerade Kinder aus
Problem-Familien sind anfälliger für Übergewicht, weil nicht selten
Fastfood und Fernseher den Tagesablauf daheim prägen.
Mit Fitness-Programmen muss früh begonnen werden, um Spaß an der
Bewegung zu fördern. Sinnvoll wäre es, die Motorik auffälliger Kinder
bereits in der Kita intensiv zu schulen. Das erfordert Zeit, Geld und
qualifizierte Ausbilder. Hier könnten Krankenkassen durch
Frühförderung die absehbare Kostenexplosion verhindern.
Der Ausbau der Ganztagsschulen eröffnet die Chance, mit mehr
Bewegungsangeboten Fehlentwicklungen zu stoppen. Die antike Formel
„Gesunder Körper, gesunder Geist“ hat bis heute nichts von ihrer
Richtigkeit eingebüßt. Es bleibt aber der Eindruck, dass zwischen
Theorie und Praxis Welten liegen.
Schwimmbäder schließen, marode Sporthallen haben keine
Hausmeister, Bolz- und Spielplätze vergammeln – die Mängelliste wird
täglich länger. 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 3 und
17 Jahren haben Übergewicht. Es braucht eine gewaltige
gesellschaftliche Kraftanstrengung, damit Kinder gesund bleiben. Der
„Fitness-TÜV“ ist ein Anfang. Aber er muss flächendeckend eingesetzt
werden. Auch wenn das Geld kostet.
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