Westfalenpost: Ilka Wiese zur Situation Alleinerziehender

Alleinerziehende sind nie allein. Mit ihren
Problemen werden sie aber oft allein gelassen. Allerdings brauchen
sie einen besonderen Schutz der Gesellschaft, da sie zu den
schwächsten gehören. In Südwestfalen kümmern sich mehr als 25 000
Menschen allein um die Familie. Wenn sie durch eine psychische oder
körperliche Erkrankung ausfallen, sind also gleich mindestens doppelt
so viele Menschen betroffen. Das Risiko krank zu werden, ist bei
Alleinerziehenden freilich größer als bei Menschen in der klassischen
Vater-Mutter-Kind-Familie: Bewegungsmangel, soziale Isolation,
fehlende Vorsorge und Wanken am Rande des Burn-Outs gehören zu den
Ursachen. Auf die Situation der Einelternfamilien wird in Studien oft
hingewiesen. Lösungen gibt es bislang zu wenige. Wir benötigen
niedrigschwellige Angebote, um den Frauen zu helfen, gesund zu
bleiben. Eine könnte sein, psychologische Online-Betreuung
anzubieten. So wird die Hemmschwelle gesenkt, da Alleinerziehenden
oft der Mut fehlt, um Hilfe zu bitten. Außerdem müssten sie sich
nicht monatelang um eine Therapie bemühen, für die ihnen eigentlich
die Zeit fehlt. Zumal die Versorgungsdichte mit Psychotherapeuten in
einer Region wie Südwestfalen nicht gut ist. Das wäre ein Anfang.

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