Westfalenpost: Information statt Impfzwang Von Wilfried Goebels

Die Angst vor den Masern ist zurück. Eigentlich
sollte die Krankheit bis Ende 2015 in Deutschland ausgerottet sein.
Nach der Ansteckungswelle in Berlin wird nun die politische Forderung
nach einem gesetzlichen Impfzwang in Kitas und Schulen lauter. Bevor
zu Zwangsmaßnahmen gegriffen wird, sollte aber zunächst eine
umfassende Information stehen.

Es gibt in Nordrhein-Westfalen aber keinen Grund zur Panik. Wenn
97 Prozent der Kleinkinder in NRW gegen Masern geimpft sind, lässt
sich die Krankheit in Grenzen halten. Die überwiegende Zahl der
Eltern ist auch ohne Impfzwang vernünftig und schützt ihre Kinder.
Impflücken sind aus ärztlicher Sicht deutlich riskanter als das
Impfen. Wer aus Angst vor seltenen Nebenwirkungen das Impfen
verweigert, gefährdet nicht nur die eigenen Kinder.

Die Annahme, dass die Masern bei uns ausgerottet sind, hat
getrogen. Mit einer großen Aufklärungskampagne muss für den kleinen
Pieks gegen die Masern geworben werden. Schon damit es gar nicht erst
zu einer großen Epidemie kommt. Während Impfverweigerer in den USA
eine Hysteriewelle gegen flächendeckende Impfungen entfacht haben,
läuft die Debatte in Deutschland sehr viel sachlicher. Wo Menschen
überzeugt werden können, braucht es keinen Impfzwang.

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