Westfalenpost: Jens Helmecke zur Inneren Sicherheit

Mit dem Anschlag am 13. November 2015 in Paris ist
islamistischer Terror auch Deutschland erschreckend nah gekommen. Die
subjektiv empfundene Bedrohung nimmt seitdem anscheinend stetig zu.
Sie wird befeuert durch reale Ereignisse wie Silvester auf der Kölner
Domplatte. Nur: So schlimm dies war – es war kriminell, nicht zu
vergleichen mit Paris. Dennoch wundert es nicht, dass der Ruf nach
mehr Sicherheit auch in NRW lauter wird. Gerade deshalb bleibt es
wichtig zu differenzieren, Terror und Kriminalität nicht zu einer
Gemengelage zu verrühren. Die Frage, was der deutsche Staat seit
Paris 2015 für mehr Sicherheit getan hat, ist legitim. Dass
Innenminister Ralf Jäger darauf verweist, dass Polizeipersonal
aufgestockt wird, ist es ebenso. Allerdings ist der Anlass weder
Paris noch Köln, sondern insgesamt steigende Kriminalität bei
sinkender Personalstärke der Polizei in NRW. Auch die Düsseldorfer
Sonderkommission „Maghreb“, die sich speziell mit Kriminalität von
Zuwanderern aus Nordafrika beschäftigt, existierte lange vor der
letzten Silvesternacht. Ein Jahr nach Paris gilt, was auch vorher
galt: Video-Kameras und Polizeipräsenz auf der Straße können das
subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger verbessern. Terror lässt sich
so simpel nicht verhindern.

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