Mit den Anschlägen von Brüssel hat der Terror erneut
das Herz von Europa getroffen. Kaum haben wir nach den Bluttaten von
Paris unsere Fassung zurückgewonnen, schlägt der IS wieder zu. Es ist
die Philosophie dieser brutalen Mörder, uns alle im alltäglichen
Leben in Angst zu versetzen. Es steht außer Frage, dass unsere
Gesellschaft und damit unsere Art zu leben vielleicht vor der größten
Herausforderung überhaupt steht. Und genau das ist es auch, was wir
gemeinsam verteidigen sollten – Freiheit, Vielfalt, Unbeschwertheit,
Mobilität. Gezielt suchen die Terroristen Orte auf, die wie Symbole
wirken: Sie zünden Bomben vor Fußballstadien, in Konzertsälen,
Restaurants, auf Flughäfen und in Metros. Doch sie erreichen das
Gegenteil. Politisch wird ein in Fragen wie zum Beispiel der
Flüchtlingskrise zerstrittenes Europa zu einer immer engeren
Zusammenarbeit gedrängt. Polizei und Justiz in allen demokratischen
Ländern müssen mit aller Härte gegen diese Verbrecher und deren
Unterstützer vorgehen. Ihnen gegenüber darf es keine Toleranz geben.
Wir werden künftig viel mehr Sicherheitskräfte auf den Straßen sehen,
als wir es in den vergangenen Jahrzehnten gewohnt waren. Abschottung
allerdings ist keine Lösung. Dies ist nicht neu, bleibt aber wichtig.
Es ist zum einen eine wichtige Botschaft an jene Parteien, die plump
und ohne jedes Mitgefühl für die Opfer versuchen, Kapital aus dieser
Katastrophe zu schlagen. Für die AfD gilt dies an erster Stelle.
Propaganda ist fehl am Platz. Das Attentat von Brüssel ist kein
Anlass, um den politischen Vorschlaghammer zu schwingen. Dafür ist
der Schrecken viel zu groß und die Herausforderungen sind zu komplex.
Es ist vielmehr ein Anlass, um uns alle an etwas anderes zu erinnern:
daran, dass wir zusammenhalten müssen. Und noch eines ist zentral:
Wir sind anders als diejenigen, die nach unserem Dasein trachten.
Darauf hat der deutsch-irakische Schriftsteller Abbas Khider vor
wenigen Tagen auf der Leipziger Buchmesse hingewiesen. Die
Terroristen sehen ihre einzige Erfüllung im Tod. Wir hingegen streben
in unserer Kultur nach Erfüllung in der Vielfalt des Lebens. Das
lassen wir uns nicht nehmen.
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