Der Pilotabschluss in der Metall- und
Elektroindustrie von Baden-Württemberg ist seinem Namen gerecht
geworden – alles andere wäre auch eine Riesenüberraschung gewesen.
Denn zu augenscheinlich liegen seine Vorzüge auf der Hand. Der
Kompromiss ist nicht, wie manche argwöhnen, auf einige wenige
Großbetriebe der Branche im Südwesten Deutschlands zugeschnitten,
sondern kann sich auch im Bezirk NRW mit seiner andersartigen
Struktur durchaus sehen lassen. Von Anfang an hatte der
Verhandlungsführer der NRW-Arbeitgeber, der Iserlohner Unternehmer
Horst-Werner Maier-Hunke, klargestellt, dass die reine Entgelt-Frage
das kleinere Problem sei – im Gegensatz zur Behandlung von
Leiharbeitern und der Übernahmegarantie für Auszubildende. Hier waren
sich kleinere Mittelständler und Großbetriebe durchaus nicht einig.
Und so zahlen die Arbeitgeber lieber etwas mehr – 4,3 Prozent mehr
Lohn bedeuten das größte Plus seit 20 Jahren – und müssen dafür bei
Ausbildung und Leiharbeit durch flexible Vereinbarungen keine großen
Veränderungen fürchten. Zwei Jahre bleibt kaum ein Leiharbeiter im
Betrieb, und seinen Bedarf an Facharbeitern kann ein Unternehmen auch
künftig selbst festlegen. Was bleibt also unter dem Strich? Ein für
den überwiegenden Teil der Betriebe verkraftbares Ergebnis und keine
Streiks. Das ist wohl das Wichtigste.
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