Die Planung von Verkehrswegen ist eine Aufgabe von
Jahrzehnten. Eine Autobahn, die jetzt in ihren Grundzügen geplant
wird, wird von heute 50-Jährigen womöglich nicht mehr befahren werden
können, weil sie dann zu alt sind. Zum Zeitaspekt – vor allem beim
immer wieder verzögerten Lückenschluss der Autobahn 46 zwischen Hemer
und Neheim vor aller Augen – gesellt sich das Kostenproblem. Über
Prioritäten entscheidet leider oft auch die politische Lobbyarbeit in
Düsseldorf und Berlin. Südwestfalens Durchsetzungskraft scheint hier
ausbaufähig, auffallend viele Projekte in unserer Region werden
zurückgestuft. Beim Ausbau der A 45 zwischen Hagen und dem
Westhofener Kreuz besteht dennoch begründete Hoffnung. Die normative
Kraft des Faktischen lässt erwarten, dass nicht zwischen erneuerter
Lennetalbrücke und Westhofen ein Nadelöhr bleibt, das mit langen
Staus die Wirtschaftskraft der Region zwischen hessischer Grenze und
dem Raum Dortmund lähmt. Um dem vorzubeugen müsste eigentlich die
komplette A 45, die immer mehr zur Lebensader Südwestfalens
geworden ist, sechsspurig ausgebaut werden. Ein Projekt, das selbst
unsere Enkel nicht mehr erleben würden. Die A 45 krankt daran,
dass sie in den 60er Jahren für einen Bruchteil des heutigen Verkehrs
konzipiert wurde. Vor allem die Brücken sind durch die wachsende
Lkw-Beanspruchung marode. Die Empfehlung kann nur lauten, dass
Südwestfalen mit einer Stimme spricht und sich zumindest in
Düsseldorf stärker Gehör verschafft. Wenn die ersten Unternehmen
abwandern, könnte es zu spät sein.
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