Aus Sicht der Arbeitnehmer mag die Forderung der
Gewerkschaft nach 6,5 Prozent mehr Lohn berechtigt sein. Aus Sicht
der Alleinerziehenden, die vor bestreikten Kindergärten stehen, oder
aus Sicht der Patienten, deren Termine verschoben werden, sind die
angekündigten Warnstreiks des öffentlichen Dienstes ein echtes
Problem. Zumal diese Warnstreiks zur Unzeit kommen. Erst eine einzige
Verhandlungsrunde hat es gegeben, da greift Verdi zu diesen
voreiligen Maßnahmen. Wer Kitas und Busse, U-Bahnen und Krankenhäuser
bestreiken lässt, der will die kleinen Leute instrumentalisieren. Auf
ihrem Rücken wird ein Tarifkonflikt ausgetragen, dessen Abschluss am
Ende die öffentlichen Haushalte belastet. Und damit vor allem die
Kommunen. Allein für die finanziell gebeutelte Stadt Wuppertal würde
eine Lohnerhöhung um 6,5 Prozent jährliche Zusatzzahlungen von 11
Millionen Euro bedeuten. Geld, das letztlich über Steuern und
Gebühren hereingeholt werden muss. Übrigens auch wieder bei denen,
die in diesen Tagen vergeblich auf den bestreikten Bus warten.
Pressekontakt:
Westfalenpost Hagen
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Weitere Informationen unter:
http://