Nach sechs Jahren Einheitssatz dürfen die
gesetzlichen Krankenversicherungen wieder selbst ihre Beiträge
festlegen. In diesen Tagen gehen die Mitteilungen heraus. Natürlich
muss dieses Mal jede Kasse einen Zusatzbeitrag erheben; der
gesetzlich festgeschriebene Satz von 14,6 Prozent, an dem sich die
Arbeitgeber hälftig beteiligen, reicht auch der gesundesten
Krankenkasse nicht aus. So nimmt selbst die reiche TK 0,8 Prozent,
die meisten Groß-Kassen werden 0,9 Prozent erheben. Finanziell ändert
sich für die meisten Versicherten damit zunächst kaum etwas.
Immerhin, der Begriff Zusatzbeitrag hat seinen Schrecken verloren.
Wer vor zwei, drei Jahren zusätzlich auch nur 10 Euro im Monat
erheben musste, dem liefen die Mitglieder in Scharen davon. Jetzt, wo
alle einen Zusatzbeitrag erheben und dieser nicht mehr separat
eingezogen wird, dürften die Auswirkungen weniger gravierend sein.
Zumal es bei einer Krankenkasse nicht nur auf den Beitrag ankommt,
sondern auch auf die Leistung.
Jede weitere Erhöhung – und darum kommt wohl schon 2016 keine
Kasse herum – trifft künftig allein die Versicherten. Für sie ist das
endgültige Aus der paritätischen Finanzierung keine gute Nachricht.
Gesundheit ist ein teures Gut, das lässt sich absehbar immer stärker
auch auf dem Gehaltszettel ablesen.
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