Ein derartiges Misstrauen in die Arbeit einer
Bundesregierung hat Deutschland schon lange nicht mehr erlebt: Acht
von zehn Bürgern sind der Überzeugung, Merkel und Co. haben die
Flüchtlingskrise nicht (mehr) im Griff. Und das Schlimme ist: Den
verantwortlichen Politikern gehen die Gegenargumente aus.
Wir können nicht alle Flüchtlinge bei uns aufnehmen, wir können
Flüchtlingen aus Syrien, die vor dem Krieg fliehen, jedoch auch nicht
brutal die Tür vor der Nase zuschlagen. Aber wir haben Geld. Ja,
verglichen mit vielen anderen Ländern ist Deutschland ziemlich reich.
Und erst recht verglichen mit den Menschen, die sich in
Kriegsgebieten von Blättern ernähren müssen. Die finanziellen Zusagen
bei der Geber-Konferenz für Syrien deutlich aufzustocken, ist daher
erstens ein humanitärer Akt und zweitens ein Teil der Problemlösung.
Menschen verlassen ihre Heimat nicht gern; wenn sich ihre
Lebensumstände vor Ort oder in der Umgebung verbessern lassen, werden
sie die Flucht nach Europa vielleicht nicht mehr wagen. Unser Geld
ist also gut angelegt.
Voraussetzung dafür ist jedoch ein Ende der Kämpfe in Syrien. Und
danach sieht es nach dem jüngsten Rückschlag bei den
Friedensgesprächen leider noch immer nicht aus.
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