Es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit: Warum
sollten Terroristen eigentlich davor zurückschrecken, Atomkraftwerke
zu kapern oder in den Besitz von Bauteilen für schmutzige Bomben zu
gelangen? Sie schrecken vor nichts zurück. Sie sind sogar mit
Flugzeugen in Hochhäuser gerast. Egal, ob Jülich nun im Visier der
Paris-Attentäter stand oder nicht: Es gibt kaum ein lohnenderes Ziel
für einen Terroristen als ein Akw. Wir schaffen es vielleicht, die
Gefahren der Atomkraft einzudämmen, beherrschen können wir sie auch
in dieser Hinsicht nicht. Und nun? Kopf in den Sand stecken? Nein,
das wäre fatal. Aber das umzusetzen, was die Politiker weltweit nach
dem 11. September 2001 versprochen haben, wäre schon hilfreich, zum
Beispiel den konkreten militärischen Schutz der Anlagen mit
Flugabwehrgeschützen (was aber zur Folge hätte, dass im schlimmsten
Fall ein ziviles Flugzeug abgeschossen werden müsste). Und weil auch
die Gefahr durch Hacker-Angriffe gestiegen ist, müssen die
Anstrengungen in dieser Hinsicht ebenfalls forciert werden. Das
kostet Geld; Staaten und Konzerne werden es sich von den Bürgern
zurückholen. Eine Garantie für eine sorgenfreie Akw-Zukunft sind die
Maßnahmen nicht. Absolute Sicherheit bringt nur das Abschalten.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160