Westfalenpost: Lorenz Redicker zum Sofortprogramm gegen Dieselabgase

Jetzt fließt also Geld. Zunächst ziemlich wenig,
aber es geht auch nur um die Bezahlung städtischer Aktionspläne. Wenn
es an deren Umsetzung geht, stellen Bund und Autoindustrie eine
Milliarde Euro zur Verfügung. Das ist schon ordentlich. Aber es wird
vermutlich nicht reichen, um Fahrverbote für Dieselfahrzeuge zu
verhindern. Die Grenzwerte für Stickstoffdioxid gelten seit sieben
Jahren. Seitdem werden sie überschritten. Passiert ist: fast nichts.
Die Kommunen haben Luftreinhaltepläne aufgestellt, die das
Schadstoff-Problem nicht lösen konnten, weil sie keine Maßnahmen
gegen den ausufernden Autoverkehr vorsahen. Der Bund verschärfte
Schadstoff-Grenzwerte für Pkw, ließ sich aber offenen Auges von der
Industrie betrügen. Jetzt gibt es Klagen, Fahrverbote drohen. Der
Bund versagt wieder: Weder nimmt er die Autobauer in Sachen
Hardware-Nachrüstung in die Pflicht, noch hilft er, dreckige von
sauberen Dieseln über die Blaue Plakette zu unterscheiden. Das Geld
für die Kommunen ist sicherlich notwendig. Aber es kommt zu spät.

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